Info: Diesen Artikel habe ich 2021 geschrieben, nachdem die ersten Lockdowns von 2020 und Ende 2021 langsam dem Ende zugingen. Ich möchte euch meine Meinung aber nicht vorenthalten und hoffe du kannst hier auch für die heutige Zeit noch etwas mitnehmen.

Homeoffice ist spätestens seit dem ersten Lockdown in aller Munde.
Jedes noch so konservative Unternehmen hat es geschafft, einen Großteil seiner Angestellten in Heimarbeit zu schicken.
Auf den ersten Blick ist das natürlich fantastisch und bringt ungeahnte Möglichkeiten, sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, mit sich. Aber was sind genau die Vorteile von Homeoffice und gibt es auch eine dunkle Seite?

Was ist Homeoffice?

Homeoffice bedeutet, seine Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Das geht natürlich bei einigen Jobs besser als bei anderen – klar! Wer in einer Produktionshalle Autoteile montiert, wird dies sicher kaum bei sich zuhause in der Küche tun können.

Wer allerdings einen eher klassischen Bildschirmarbeitsplatz hat, der schnappt sich seinen Laptop und erledigt seine Arbeit vom heimischen Küchentisch/Sofa/Schreibtisch aus.

Was sind die Vorteile von Homeoffice?

Die Vorteile liegen klar auf der Hand.

  • weniger Kontakte im aktuellen Infektionsgeschehen
  • ein kürzerer Weg zur Arbeit
  • mehr zeitliche Flexibilität
  • bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Doch sind das wirklich alles Vorteile? Schauen wir uns einige dieser Punkte doch einmal etwas genauer an (die Nachteile beleuchte ich etwas später).

Weniger Kontakte im aktuellen Infektionsgeschehen

Das ist ganz klar der größte Vorteil. Wir schaffen es durch die Homeoffice Regelungen unsere Kontakte deutlich einzuschränken und schaffen gleichzeitig eine deutlich bessere Nachverfolgbarkeit der Infektionsketten. Vorausgesetzt, jeder hält sich auch in seiner Freizeit an die Kontaktbeschränkungen.

Unternehmen minimieren aber ganz klar das Risiko einer Schließung von Büros oder Standorten aufgrund einer COVID-19 Infektion.

Vorteil, check ✅

Ein kürzerer Weg zur Arbeit

Was für ein Traum, du musst nicht mehr um 06:00 Uhr aufstehen, weil du noch 45-60 Minuten mit der Bahn/dem Auto/dem Fahrrad zur Arbeit pendeln musst.

Sonder fällst einfach um 07:30 Uhr aus dem Bett in die Jogginghose und schaltest des Laptop ein – FERTIG 😍

Keine vollen Bahnen mehr! Nie wieder im Stau stehen!

Ja – das geht für mich klar als Vorteil durch ✅

Mehr zeitliche Flexibilität

Noch mal schnell einkaufen gehen, oder mal eben die Wäsche aufhängen? Im Büro eher undenkbar, da wartet die Hausarbeit auf einen, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt. Na super – noch mehr Arbeit!

Na gut, machen musst du die Hausarbeit auch im Homeoffice, aber hier kannst du deutlich effizienter arbeiten, indem du verschiedene Dinge parallelisierst.

Mal eben die Spülmaschine ausräumen oder schnell die Küche staubsaugen – das sind die Quick Wins und im Homeoffice kannst du selber entscheiden, wann du was machst – natürlich immer vorausgesetzt du schaffst deine Arbeit in der kommunizierten Zeit.

Ein klarer Vorteil ✅

Bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten

Gerade zu Zeiten des Lockdowns, wo die Schulen geschlossen oder teilweise geschlossen sind oder waren, ist eine flexible und zeitlich unbefristete Homeoffice Regelung Gold wert.

Zu dem Zeitpunkt wo dieser Blogartikel entstanden ist, betreue ich selbst drei Kinder im Grundschulalter zuhause und habe keine andere Betreuungsmöglichkeit. 

Also auch hier – klarer Vorteil ✅

Aber was sind die Nachteile?

  • weniger Kontakte im aktuellen Infektionsgeschehen
  • ein kürzerer Weg zur Arbeit
  • mehr zeitliche Flexibilität
  • bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten

MOMENT – Das sind doch die gleichen Punkte wie oben bei den Vorteilen! 

Richtig! Nicht jeder Vorteil kommt ohne Nachteil. Nicht immer sind die Nachteile aber so klar sichtbar. Deshalb – weiterlesen ☝🏽

Weniger Kontakte im aktuellen Infektionsgeschehen

Weniger Kontakte im aktuellen Infektionsgeschehen bedeutet erst einmal genau das – weniger Kontakte!

Was aber bedeutet das für uns? 

Wir Menschen sind Herdentiere. Wir brauchen den Austausch und das Gefühl, zu einer Gemeinschaft zu gehören. Verlieren wir das, verlieren wir einen Teil unserer Identität. Und da wir den Großteil unseres Tages nun mal auf der Arbeit verbringen, identifizieren wir uns auch zwangsläufig mit dem Unternehmen und der Gruppe, in der wir uns bewegen.

Wir sind die Summe der fünf Menschen mit denen wir am meisten Zeit verbringen – Stichwort: Spiegelneuronen. Dazu in einem späteren Artikel mehr.

Als Unternehmen trage ich also eine große Verantwortung, was das gesellschaftliche Leben in meinen Abteilungen angeht. 

Mögliche Lösung(en):

Struktur und Verbindung schaffen. Nicht über Saufabende, sondern zum Beispiel über ein gemeinsames Mittagessen einmal pro Woche oder ein gemeinsames Sportprogramm am Vormittag. Das geht auch per Videochat 😉

Ein kürzerer Weg zur Arbeit

😨 Wo ist denn hier der Nachteil?

Ganz einfach, die meisten Menschen bewegen sich sowieso schon viel zu wenig. Vom Bett in die Dusche, von der Dusche ins Auto, vom Auto ins Büro und wieder zurück.

Da kommt man mit etwas Glück auf ca. 3000 Schritte am Tag. Das entspricht etwa 2,5 Kilometern.

Das ist schon nicht sehr viel Bewegung und einer der Gründe warum soviel Menschen übergewichtig sind oder von Schmerzen (meistens Rücken- oder Nackenschmerzen) geplagt werden.

Und jetzt passiert im Homeoffice folgendes:

Aus 3000 Schritten werden ca. 500 Schritte: Bett – Dusche – Schreibtisch – Couch – Bett

Und während der Arbeit wird häufig auf Küchenstühlen oder anderen Sitzmöbeln gesessen, die nie dafür gedacht waren, 8 oder 9 Stunden darauf am Bildschirm zu arbeiten.

Die Folge: Haltungsschäden und Übergewicht!

Mögliche Lösung(en):

Du benötigst ein Sportprogramm! Wie das aussehen soll? Das ist sehr individuell und davon abhängig, wo dein aktuelles Fitnesslevel liegt.

Solltest du nicht besonders sportlich sein oder noch nie regelmäßig Sport getrieben haben, empfehle ich dir, 3×10 Minuten zügiges Gehen in deinen Alltag zu integrieren.

Das geht problemlos am Morgen, am Nachmittag und nochmal am frühen Abend.

Zügig gehen bedeutet nicht joggen, sondern so schnell zu gehen, bis du anfängst, stärker und schneller zu atmen.

Solltest du Unterstützung dabei benötigen, wieder in deine alte Sportroutine zurückzufinden, oder eine neue aufzubauen, dann spreche mich gerne an. Entweder per E-Mail, das Kontaktformular oder auf Instagram. Ich freue mich auf dich!